In der Stille der Morgendämmerung des Mittwochs lieferten sich Georgien und Griechenland ein 120-minütiges Tauziehen, das bis zum Schlusspfiff 0:0 unentschieden stand. Doch in einem brutalen Elfmeterschießen setzte sich Georgien mit 12:2 durch und schaffte erstmals den Einzug in die Finalwoche. Damit sind nun neben Polen und der Ukraine 24 Mannschaften aus dem diesjährigen Turnier ausgeschieden.
Georgien, dieses 69 700 Quadratkilometer große Land in Osteuropa, beheimatet rund 4 Millionen Menschen. Seit der Unabhängigkeit von der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er Jahren hat sich das Land allmählich einen Namen in der internationalen Fußballszene gemacht und galt früher als eine Mannschaft, mit der man rechnen musste. In den letzten Jahren hat Georgien jedoch eine Reihe von Fußballtalenten hervorgebracht, unter denen Boris Flügelstürmer Kivaraskylia besonders hervorsticht. Er hat in den letzten beiden Spielzeiten in der Serie A zweistellige Treffer erzielt und in den letzten vier europäischen Spielen Georgiens vier Tore beigesteuert, was für das Weiterkommen der Mannschaft entscheidend war.
Die Auslosung ergab, dass Georgien in die Gruppe F der europäischen Länder eingeteilt wurde. Gegen die Supermacht Portugal sind auch die Türkei und die Tschechische Republik nicht zu unterschätzen. In einer solchen Gruppe scheint das Erreichen der K.-o.-Phase für Georgien nicht außer Reichweite zu sein.
Im anderen Playoff-Finale trennten sich Wales und Polen 0:0 unentschieden, so dass beide Mannschaften ins Elfmeterschießen gehen mussten. Polen gewann knapp mit 5:4, wobei der 35-jährige Lola Lewandowski voraussichtlich sein letztes Länderspiel bestreiten wird. Die Ukraine besiegte Island mit 2:1 und steht damit zum vierten Mal in Folge im Finale der Europa League.