Deutschland besiegte Costa Rica im letzten Gruppenspiel der WM-Endrunde mit 4:2, scheiterte aber aufgrund der Tordifferenz am Einzug ins Achtelfinale zusammen mit Spanien, das die gleichen vier Punkte hat. Die Ironie der jüngsten Szene in einer katarischen Fernsehsendung, in der mehrere Gäste die Gruppenfoto-Geste des ersten deutschen Spiels nachahmten - sie hielten sich den Mund zu und winkten in die Kamera - war wie eine Verhöhnung des Weltmeisterteams von 2014, das zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase ausschied.

Alles begann damit, dass die deutsche Startelf für ein Gruppenfoto gegen Japan posierte und sich kollektiv den Mund vor der Kamera zuhielt, um gegen das von der FIFA verhängte Verbot von "Regenbogen-Armbinden" für Mannschaftskapitäne zu protestieren. Die Armbinden sollen für Antidiskriminierung und die Unterstützung sexueller Minderheiten werben. Die FIFA warnte die betroffenen Mannschaftskapitäne, dass sie mindestens mit einer gelben Karte rechnen müssten, wenn sie darauf bestünden, die Armbinden zu tragen. Schließlich gaben die Mannschaften den Plan auf.

In der katarischen Fernsehsendung machten die Gäste wieder Gesten mit dem Mund und winkten mit den Händen, aber diesmal aus genau dem gegenteiligen Grund: Sie schienen das Ausscheiden Deutschlands zu persiflieren und die Spieler aufzufordern, vorzeitig nach Hause zu fahren. Es ist erwähnenswert, dass die deutsche Mannschaft vor Beginn der Weltmeisterschaft die Menschenrechtssituation in Katar kritisiert hatte, was bei den katarischen Behörden auf großen Unmut stieß. Nun scheint es, als ob die deutsche Mannschaft eine "Revanche" erlebt.

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