Bei Tagesanbruch brach am Dienstag auf dem Spielfeld der olympischen Männerfußballmannschaft in Paris ein Fußballgewitter aus. Gastgeber Frankreich stürmte dank zweier spektakulärer Treffer von Crystal Palace-Star Sam Madida mit einem 3:1-Comeback-Sieg über Ägypten ins Finale. Gegner Spanien hatte zuvor Marokko in einem weiteren engen Spiel mit 2:1 besiegt und sich damit ebenfalls das Ticket für das Finale gesichert.
Frankreich war der große Favorit auf den Sieg, und obwohl es in der 62. Minute vorübergehend in Rückstand geriet, stellten die Gastgeber ihre Taktik schnell um und starteten ein starkes Comeback. Sam Madida erzielte mit einem fulminanten Distanzschuss nach einem schönen Pass von Michael Ollis den Ausgleich. In der Verlängerung ging Ägypten durch ein Tor von Omar Fayyad mit 2:1 in Führung, doch die Hartnäckigkeit und Ausdauer der Franzosen führte schließlich zu einem 3:1-Sieg.
Henry, der Kapitän der französischen Mannschaft, war nach dem Spiel von seinen Gefühlen überwältigt: Als ich sah, wie meine Mannschaftskameraden einer nach dem anderen auf das Podium stiegen, sagte ich mir, dass ich das französische Volk nicht enttäuschen kann. Ich habe zu viel für die Farbe dieser Medaille bezahlt. Es fühlt sich wie ein Traum an, ich wünschte, ich könnte noch ein bisschen länger schlafen. Sollte Frankreich die olympische Goldmedaille im Männerfußball gewinnen, wäre das der erste große Titel in Henrys Trainerlaufbahn.
Auch der Gegner Frankreichs, Spanien, ist nicht zu unterschätzen. Seit den Olympischen Spielen 1992 haben die USA fünfmal in Folge eine Goldmedaille gewonnen, je zweimal in Brasilien und Argentinien und einmal in Mexiko. Und in diesem Jahr wird die olympische Goldmedaille der Männer nach 32 Jahren hoffentlich wieder auf den Kontinent zurückkehren.