
Am 22. Mai entschied die FIFA-Disziplinarkommission, dass der Chinesische Fussballverband (CFA) dem verstorbenen französischen Trainer Bruno Bini eine Entschädigung in Höhe von 1106.250 US-Dollar und Anwaltskosten in Höhe von 6.000 Schweizer Franken zahlen muss. Schnell verbreitete sich die Nachricht, dass der chinesischen Nationalmannschaft eine weltweite Sperre droht, wenn der CFA den ausstehenden Betrag nicht bis zum 13. Juni zahlt. Nach Angaben von mit der Angelegenheit vertrauten Quellen ist das Verfahren jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen, auch wenn die drei Stufen der Anhörungen bei der FIFA, dem Internationalen Sportschiedsgerichtshof (ICAS) und dem Schweizerischen Bundesgericht zu Ende gegangen sind. Der chinesische Fußballverband steht in regem Austausch mit der FIFA, und da chinesische und ausländische Anwälte Seite an Seite arbeiten und sich bemühen, ihre eigenen Rechte und Interessen zu schützen, ist die so genannte "13. Juni-Frist" nur ein Gerücht.
Im April 2018 verklagte Bruno den CFA wegen einer erfolglosen Klage bei der FIFA. Der von der FIFA-Kommission für den Status von Athleten eingesetzte Richter entschied, dass der CFA 1106.250 US-Dollar zu zahlen hat. Sollte der CFA das Urteil nicht umsetzen, wird der Fall an die FIFA-Disziplinarkommission weitergeleitet.
Am 26. Mai 2021 wies das ICS die Berufung zurück und verlangte die Zahlung von CHF 6'000 an Prozesskosten. Der CFA legte daraufhin beim Schweizerischen Bundesgerichtshof Berufung ein und beantragte, das Urteil des Internationalen Sportschiedsgerichts für ungültig zu erklären, da die FIFA und das Internationale Sportschiedsgericht in diesem Fall keine Entscheidungsbefugnis besäßen. Am 13. Januar dieses Jahres wies jedoch auch das Schweizerische Bundesgericht die Berufung zurück, und im März verklagte Bruno den CFA auf der Grundlage des Urteils vor der FIFA-Disziplinarkommission.
Der CFA hat das Recht, Berufung einzulegen und hat der FIFA schriftlich geantwortet. Die FIFA-Disziplinarkommission entschied am 25. Mai, dass die Einrede der Unzuständigkeit des CFA nicht stichhaltig sei und dass die FIFA für solche Rechtsstreitigkeiten zuständig sei. Der CFA wurde zu einer Geldstrafe von 30.000 Schweizer Franken verurteilt, die er innerhalb von 30 Tagen zu zahlen hatte. Medienberichten zufolge wird der CFA den Fall vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anfechten.
"Der 13. Juni ist die letzte von der FIFA gesetzte Zahlungsfrist, und wenn die CFA nicht zahlt, muss sie der FIFA eine angemessene Erklärung liefern. Ist die Erklärung nicht plausibel, drohen dem CFA härtere Strafen, einschließlich einer weltweiten Sperre. Es ist jedoch sicher, dass der "13. Juni" nicht der Stichtag für eine globale Sperre der chinesischen Nationalmannschaft ist. Derzeit befindet sich der CFA noch in aktiver Kommunikation mit der FIFA, und das juristische Verfahren in diesem Fall ist noch nicht abgeschlossen.
Die CFA hat ein professionelles Team, darunter auch ausländische Anwälte, mit der Bearbeitung des Falles beauftragt. Der CFA hat stets die Haltung beibehalten, aktiv auf Rechtsstreitigkeiten zu reagieren und seine Rechte und Interessen zu verteidigen, während er gleichzeitig die einschlägigen Regeln und Gesetze in China und im Ausland vollständig und klar versteht und begreift. In der Vergangenheit haben sowohl einheimische Klubs als auch der CFA bei Streitigkeiten mit ausländischen Helfern und Trainern verloren, weil sie die Verfahren nicht verstanden haben oder sich über die Einzelheiten der Regeln und Gesetze nicht im Klaren waren, so dass der CFA beim Umgang mit Bruno besonders vorsichtig war.
Einige Medien haben darauf hingewiesen, dass noch nicht klar ist, wie die Berufung der CFA vor dem EGMR konkret begründet wird. Die Zuständigkeit des EGMR ist begrenzt, und es ist für die CFA als Organisation nicht einfach, zu argumentieren, dass ihre Menschenrechte verletzt wurden. Es ist in Europa allgemein bekannt, dass ein Arbeitgeber, der einen Vertrag einseitig vorzeitig kündigt, zur Zahlung der verbleibenden Vertragssumme verpflichtet ist, und dies ist kaum etwas, was die CFA vor dem EGMR anfechten möchte. Es scheint, dass sich die CFA in einem äußerst schwierigen Dilemma befindet. Auf jeden Fall sind dieser Fall und das Gerichtsverfahren eine wertvolle Lektion für den CFA und die nationale Fußballwelt.
Wen/Beijing Youth Sports Xiao Blush










