Frankreich A
Die Übertragungsrechte für die neue Saison wurden für 500 Mio. EUR verkauft, was deutlich unter den Erwartungen liegt. DAZN zahlte 400 Mio. EUR für die Übertragung von acht Spielen pro Runde, während BeIN 100 Mio. EUR für die Übertragung eines Spitzenspiels pro Runde zahlte. Aufgrund der rückläufigen Einnahmen prüft die Führung der Ligue Française de Football Professionnelle (LFP) alle möglichen Einsparungsprojekte, darunter auch das System des Video-Assistenten-Schiedsrichters (VAR).
VAR wird 2023 durch einen neuen Vertrag mit Hawk-Eye, das in der Ligue 1 tätig ist, verfügbar. Das Unternehmen hat die Pause zwischen den Spielen genutzt und sein System auch in den Stadien der Ligue 2 installiert. In den vergangenen sechs Monaten wurden die Schiedsrichter der Ligue 2 speziell geschult und von der FIFA für den Einsatz der Videotechnologie zertifiziert. Trotz aller Vorbereitungen haben die hohen Kosten des VAR-Systems (7,7 Millionen Euro in der Ligue 1) die Liga gezwungen, ihre Pläne angesichts der aktuellen Wirtschaftslage zu überdenken.
Der Präsident des FC Reims, Jean-Pierre Cayotte, erwähnte diese Möglichkeit in einem Interview mit L'Equipe am 8. Juli. Auf die Frage, was der französische Fußball einsparen könnte, antwortete Cayotte: "VAR ist sehr kostspielig. Sollen wir ihn weiterhin einsetzen?" Diese Aussage zeigt, dass er sich klar für eine Kürzung der Ausgaben für VAR ausspricht.
Da die Vereine sowohl in der Ligue 1 als auch in der Ligue 2 angesichts des derzeitigen Wirtschaftsklimas unter erheblichem finanziellen Druck stehen, muss die LFP ein Gleichgewicht zwischen der Gewährleistung der Integrität des Spiels und der Kostenkontrolle finden. Das VAR-System bietet zwar mehr Integrität, aber die hohen Kosten der Technologie machen es zu einer wichtigen Überlegung, um in Zeiten wirtschaftlichen Drucks die Kosten zu senken.
Auch wenn noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, bereiten sich alle Klubpräsidenten der Ligue 2 auf mögliche Kürzungen beim Einsatz des VAR vor. Wenn die LFP beschließt, die Ausgaben für VAR zu kürzen, wird dies tiefgreifende Auswirkungen auf das Spiel sowohl in der Ligue 1 als auch in der Ligue 2 haben. Die Klubs und Fans werden den weiteren Verlauf dieser Entscheidung genau verfolgen.
Da die Einnahmen aus den Übertragungsrechten der Ligue 1 in der neuen Saison zurückgehen, steht die LFP vor schwierigen finanziellen Entscheidungen. Die Frage, ob das VAR-System weiterhin eingesetzt werden soll oder nicht, wird für die LFP in den kommenden Monaten eine Schlüsselfrage sein. Unabhängig von der endgültigen Entscheidung wird die LFP ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen der Gewährleistung der Fairness des Spiels und der Kontrolle der Betriebskosten finden müssen.